Der Grundstein
Einen Stein
Senken hier zu festem Grunde
Männer von geweihtem Bunde
In der Erde Schoß hinein.
Und der Stein hat viel zu sagen;
Einen Tempel soll er tragen,
Wo sich Menschen menschlich freu’n
Und, erleuchtet von der Klarheit
Ew’ger Liebe, nicht zum Schein,
Nein, im Geist und in der Wahrheit
Sich der Tugend weih’n.
Wenn die Hallen
Dieses Tempels einst zerfallen,
Und von Allen,
Groß und klein,
Die wir auf der Erde wallen,
Weiter nichts wird übrig sein,
Als vermodertes Gebein:
Dann soll noch die Nachwelt lesen,
Wer die Männer sind gewesen,
Deren kräftiger Verein
Für das Große, Schön’ und Gute
Fester stand als dieser Stein,
Wo der Tempel ruhte.
Was wir bauen,
Wird gedeih’n;
Was wir bauen,
Wird gedeih’n;
Unsre Enkel mögen’s schauen,
Und lebendiges Vertrauen
Flöß’ es ihnen ein!
Eben, blank und rein,
Nach dem Winkelmaß behauen,
Trage denn, o Stein,
Trage dieses Tempels Säulen,
Daß sie fest in Stürmen weilen,
Bis zum ew’gen Morgenschein!