Gründungsmitglieder der Schottenloge „Indissolubilis“ waren am 22. November 1769 die Brüder von Zinnendorf, von Geusau, von Mannstein, Caussid, Fäsch, von Buttlar, von Seel, Cramer, von Borck, von Martinez, von der Goltz, Drefahl und Labadie, die sich zu diesem Zweck im Haus von Zinnendorfs versammelt hatten, um eine Andreasloge in Berlin auf die vorgeschriebene Weise gesetzmäßig zu errichten – das Protokoll der Zusammenkunft hielt fest:
„Nachdem der Bruder Johann Wilhelm von Zinnendorf vermöge seiner vollkommenen Einsichten in der K.K. und in Kraft der ihm bewohnenden Freiheiten und Gerechtsame die Andreasloge der Ordnung nach gestiftet und eröffnet hatte, so wurde ihm von den namentlich aufgeführten Brüdern Glück gewünscht.“
Der Hochleuchtende Großmeister ernannte hierauf den Bruder Lewin von Geusau zum Ersten und den Bruder Ernst Johann v. Mannstein zum Zweiten Aufseher. Die übrigen Beamtenstellen wurden mit Br. Caussid als Schatzmeister, Br. Peter Faesch als Zeremonienmeister, Br. Julius Treusch von Buttlar als Sekretär sowie Br. Johann Wilhelm von Seel als Redner besetzt. Die Stifter der Andreasloge waren zur Hälfte höhere Offiziere. Eine Anzahl von ihnen war aus der Loge „Zum Diamant“ hervorgegangen, die BBr. Caussid, Cramer, Faesch und Drefahl waren mit Br. von Zinnendorf und Br. Baumann an der Stiftung der „Goldenen Schlüssel“ beteiligt, fünf gehörten zu den Stiftern der Johannisloge „Minerva“ in Berlin.
Eine erste allgemeine Versammlung der Schottischen Brüder der „Indissolubilis“ fand am 22. November 1769 in Berlin statt. Ein Dokument über diese Zusammenkunft aus dem Jahr 1770, unterzeichnet mit „Capitaine Marconnay, Secretaire“ trägt bereits das Logensiegel der „Indissolubilis“ in der noch heute gebräuchlichen Form.
Am Stiftungstag wurde festgesetzt, dass fortan am 30. November das Andreasfest als Stiftungsfest der Loge gefeiert werden solle.
Aus heutiger Sicht erscheint es zunächst etwas befremdlich, dass nicht nur die Stiftung, sondern in den folgenden Jahren auch sämtliche Tempelarbeiten unserer Andreasloge nicht in einem eigens dafür vorgesehen Logenhaus stattfanden – in dieser Frühzeit der Freimaurerei war das aber durchaus die Regel. Wie wir uns die räumliche und rituelle Ausstattung der Arbeiten in diesen ersten Jahren (historische Aufzeichnungen berichten von insgesamt 26 Arbeiten in den Jahren 1776 bis 1782) vorzustellen haben, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Es wird lediglich berichtet, dass Br. Zinnendorf „seine Zimmer zu den Versammlungen, auch der Verwahrung der Moebeln der Schottischen Andreasloge hergab“ und dass dazu drei Zimmer seiner Wohnung genutzt wurden. Auf Beschluss der Brüder beteiligten diese sich zum Dank dafür mit einem Beitrag von 60 Thalern an der Miete für die Wohnung Br. Zinnendorfs. Einige Arbeiten fanden aber auch in der Wohnung von Br. Castillon statt, dem Br. Zinnendorf zu diesem Zweck die „Moeblen“ und Akten überließ.
1791 bezog unsere Andreasloge „Indissolubilis“ gemeinsam mit der zwischenzeitlich von Br. Zinnendorf gestifteten Großen Landesloge und ihren Berliner Tochterlogen sowie dem Großen Ordenskapitel „Indissolubilis“ das neue Ordenshaus in der Oranienburger Straße. Der Bau des Hauses war von Hofbaurat Br. Friedrich Becherer (der später Wortführender Meister unserer AL „Indissolubilis“ und Ordens+Meister werden sollte) geleitet worden.